Gerechtigkeit in digitalen Spielwelten – Start des europäischen Innovationsnetzwerkes EU-Fairplay

Spielen wird in unserer Gesellschaft und im Unternehmensalltag immer präsenter. Wir spielen in verschiedenen Situationen, mit dem Ziel angenehme Erfahrungen zu sammeln, mit anderen zu kooperieren oder uns auszuprobieren. Spiele eröffnen eine künstliche Erfahrungswelt in der wir unsere Fähigkeiten erweitern können und auch Scheitern dürfen. Davon profitiert auch die Bildung. Aber wird Bildung durch Spiele auch gerechter? Mit der COVID-Pandemie fand ein Digitalisierungsschub in allen Bildungsbereichen statt, der bestehende Ungleichheiten zu verschärfen droht. Zwar konnten digitalen Kompetenzen deutscher Schüler:innen durch neue in der COVID-Pandemie erprobte Lernformen verbessert werden, doch zeigt sich eine herkunftsabhängige Kluft zwischen den Kompetenzen von Schüler:innen der sozialen Herkunft. Können Spiele hier Abhilfe schaffen? Wie lässt sich Bildungsgerechtigkeit in und durch Digital Game Based Learning (DGBL) herstellen?

Das Projektes EU-Fairplay bietet Wissenschaftler:innen und Bildungspraktiker:innen in den kommenden 36 Monaten die Möglichkeit eine neue Facette von Digitalen Lernspielen zu entdecken – und zwar ihre Potentiale zur Steigerung von Bildungsgerechtigkeit. Dafür fließen Kompetenzen verschiedener Disziplinen in Form eines europäischen Innovationsnetzwerkes zusammen. Mitglieder des Netzwerkes sind Wissenschaftler:innen aus 8 europäischen Forschungseinrichtungen1 sowie Praxispartner2 aus dem Bereich der Spieleentwicklung, Medienpädagogik und Bildung. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung als Verbundprojekt im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema Stärkung der europäischen Zusammenarbeit in der Bildungsforschung. Verbundpartner sind die Professur Psychologie digitaler Lernmedien der TU Chemnitz (Verbundkoordinator), Center for Open Digital Innovation and Participation (CODIP) der TU Dresden sowie das Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Das EU-FairPlay-Netzwerk möchte einen Fahrplan und Maßnahmenkatalog für Forschung und Entwicklung herleiten, um Bildung in und mit digitalen Spielwelten besser und gerechter zu machen. Dafür werden in den kommenden Jahren Strukturen aufgebaut, Kommunikationsformate etabliert und Veranstaltungen durchgeführt. Los geht’s am Mai mit der Online-Auftaktveranstaltung. Auch die zweite Veranstaltung des Netzwerkes im Herbst 2022 an der University in Tampere (FIN) befindet sich bereits Planung. Über die Veranstaltungen hinaus erfolgt ein regelmäßiger Austausch von Wissenschaftler:innen etablierter europäischer Institutionen aus Bildungs- und Spieleforschung und lokalen Praxispartner:innen. Damit wird der Wissenschafts-Praxis-Transfer sichergestellt. Alle Interessierten sind herzlich aufgerufen dem Netzwerk beizutreten und die Bildung in bzw. durch Spiele gerechter zu machen.

Bei Bildungsklick.de finden Sie einen ausführlichen Artikel über das neue Netzwerk: EU-Fairplay: Digitale Lernspiele für mehr Bildungsgerechtigkeit

In der Sächsischen Zeitung wurde folgender Bericht veröffentlicht: Wie digitales Lernen fairer funktioniert

Weitere Informationen zum Netzwerk finden Sie unter: EU FairPlay.

Gerechtigkeit in digitalen Spielwelten – Start des europäischen Innovationsnetzwerkes EU-Fairplay